Faust 1 von Johann Wolfgang Goethe
Faust 1 – Open Air Theateraufführungen im Schlosspark Bückeburg
Unterm sommerlichen Laubdach
Unter dem sommerlichen Laubdach alter Eichen und Buchen im Schlosspark Bückeburg begleiten wir Faust auf seiner Reise, die in der Einsamkeit seiner Studierstube beginnt und über verschiedene Stationen zu Gretchen führt. Faust, der Forscher, der Grübler und Intellektuelle, der lebenslang ebenso verzweifelt wie vergeblich nach der letzten Wahrheit sucht („...erkennen, was die Welt im Innersten zusammenhält“), gerät an einen Punkt der Lebensmüdigkeit, an dem er sich auf den Teufel, in Gestalt des Mephisto, einlässt, der ihm alle Schätze und Genüsse der Welt verspricht - um den Preis seiner Seele nach dem Tode. Um diese hatte Mephisto zuvor mit dem HERRN gewettet. Doch Faust ist nicht leicht zu begeistern, Wein, Weib und Gesang ist er nicht zugänglich, also unterzieht ihn Mephisto in der Hexenküche einer Verjüngung. Ein Hexen-Gebräu lässt ihn für weibliche Reize empfänglich werden. Der Verführer Mephisto weiß Faust und Gretchen zusammenzubringen. Was als beglückende und kompromisslose Liebesbegegnung beginnt, leitet gleichzeitig die dramatische Wendung der Handlung ein.
Goethe hat über Jahrzehnte am FAUST gearbeitet. Als Endergebnis gibt es kein in sich geschlossenes Stück mit einer klaren Dramaturgie, das sich weder genremäßig noch inhaltlich eindeutig einordnen lässt. Es lässt sich lesen als Mysterienspiel, als Tragödie, auch als Komödie, als philosophisches Gedankenspiel, politische Parabel, sogar als Krimi (am Ende des Theaterstücks hat Faust vier Menschenleben auf dem Gewissen). Faust ist eine schillernde, mitunter „toxische“ Persönlichkeit.
Eine Inszenierung kommt nicht umhin, sich auf einen Aspekt zu konzentrieren. Wir wollen der Frage nachspüren, was eine in der Gesellschaft hochgeachtete Persönlichkeit verleitet, sich zu radikalisieren und um seiner Ziele willen rechtliche und ethische Grenzen zu überschreiten. Hier sehen wir einen sehr aktuellen Gegenwartsbezug. Auch die Sprache ist nicht einheitlich. In Prosa und Knittelversen geschrieben, ist sie teils elegisch und poetisch, teils umgangssprachlich, mit Witz und Komik gewürzt, manchmal derb. Der Direktor bringt es am Ende des Vorspiels auf dem Theater treffend auf den Punkt:
"So schreitet in dem engen Bretterhaus den ganzen Kreis der Schöpfung aus
Und wandelt mit bedächt'ger Schnelle vom Himmel durch die Welt zur Hölle.“
Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.faust-theater.de
Karten: 27,00 € p.P.
Kartenvorverkauf: Tourist-Information Bückeburg, Lange Str. 45, 31675 Bückeburg, Tel.: 05722/206 181, E-Mail: tourist-info(at)bueckeburg.de
- Diese Veranstaltung ist rollstuhlgerecht